- Ansatz
- Aktueller Stand
- Partnerinnen/ Partner
Mehr Gesundheit und neue Perspektiven für Waisenkinder
Resty Ndagano hatte seit 1992 mit diesem Projekt für viele benachteiligte Kinder das Leben besser gemacht. Im April 2024 ist Resty sehr plötzlich verstorben, sie war nicht nur eine zuverlässige Projektpartnerin, sonder auch eine Freundin, wir vermissen sie sehr! In Ihrer Funktion als Leiterin des HIV-Programms, Abteilung Beratung und häusliche Pflege im Lubaga Hospital in Kampala, initialisierte sie das Aids-Waisen Programm, um die vielen Kinder, die in den 90er Jahren durch den HIV-Tod ihrer Eltern allein zurückgeblieben, zu unterstützen. Das Programm zur Finanzierung der Schulgebühren von bedürftigen Kindern war eingebettet in Ihre alltägliche Arbeit und wurde von der Aktion Canchanabury finanziert. Um dem gesteigerten Aufwand von Restys Arbeitstag Rechnung zu leisten, bezuschusste der Verein über viele Jahre einen Arbeitsplatz in der Counselling and Homecare Section des Lubaga Hospitals mit zuletzt knapp dreitausend Euro pro Jahr.
Als wir im Oktober des Jahres 2023 mit Resty in Uganda zusammentrafen, berichtete sie von immer größer werdenden Schwierigkeiten, die sich ihr im Hospital in den Weg stellten. Das größte Problem war, dass das Programm innerhalb des Hospitals Begehrlichkeiten weckte. Resty musste sich mehrfach dagegen wehren, Kinder in der Förderung unterzubringen, deren Eltern durchaus selbst in der Lage waren, den Schulbesuch zu finanzieren. Resty wollte uns im kommenden Jahr bei Ihrem Besuch, im Juni 2024, ein Konzept zur Neuorganisation des Projekts präsentieren.
Das erste Treffen fand dann unglücklicherweise ohne sie, aber mit ihren vier engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern statt: Maria Gorettie und Dirisa Kasalirwe beides Schulleiter, Mable Kisubi und Henry Matovu arbeiteten im Lubaga Hospital mit Resty zusammen. Ein Mensch kann nicht ersetzt werden. Was wir können, ist, uns diese Person und Ihr Handeln zum Vorbild zu nehmen, neue Ziele zu definieren und zu versuchen, die Arbeit bestmöglich fortzuführen. Nach vielen Gesprächen, auch mit dem Hospital, war offensichtlich, dass wir einen Projektvertrag mit den Vieren und ihrer neuen Organisation „Resty Child Nest Initiative“ (ResChild), als Andenken an Resty Ndagano, abschließen. Inzwischen ist die NRO staatlich anerkannt und ein neues Konto wurde eingerichtet. Anfang des Jahres 2025 konnte der neue Vertrag von beiden Seiten unterzeichnet werden. Ohne die vielen Besuche und das gute Verhältnis zwischen Partnerinnen und Partnern und den Vertretern des Vereins wäre es sehr schwierig bis unmöglich geworden, das Projekt nahtlos fortzuführen. Das hätte bedeutet, dass die 300 Kinder von jetzt auf gleich keine Möglichkeit mehr gehabt hätten, die Schule zu besuchen.
Es werden Waisen und Kinder aus armen Verhältnissen in Pflegefamilien untergebracht, sozial betreut und schulisch ausgebildet. Auch für ihre medizinische Versorgung ist gesorgt. Ziel ist, dass die Kinder eine ökonomische und soziale Selbstständigkeit erlangen und somit aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können. Das ResChild-Team bemüht sich, Kinder nach dem Tod ihrer Eltern in vertrauter Umgebung, z.B. bei Verwandten oder Pflegefamilien, unterzubringen. Jedoch ist die Zahl der Waisen sehr hoch und somit gestaltet sich diese Versorgung oft schwierig. Um dennoch die Unterbringung in einem Waisenhaus zu umgehen, werden Selbsthilfegruppen und Freiwillige aus der Gemeinde, sogenannte „Guardians“, eingesetzt. Diese speziell geschulten Guardian Angels kümmern sich Waisen und deren Geschwister und übernehmen die Verantwortung für die medizinische und soziale Betreuung sowie den regelmäßigen Schulbesuch der Kinder. Außerdem leisten sie den Kindern juristischen Beistand, wie z.B. bei der Klärung des Eigentumsrechts nach dem Tod der Eltern. Zusätzlich bietet das Team Präventions- und Aufklärungsarbeit zum Thema Aids an: Durch Besuche in Schulen oder durch spezielle Behaviour-Change-Programme (Verhaltensänderungsprogramme) werden Kinder und Jugendliche über die Gefahren von Aids aufgeklärt.
Mit Hilfe der Aktion Canchanabury können für mehrere hundert Waisen und benachteiligte Kinder das Schulgeld sowie Schulbücher und -uniformen, ein Behaviour-Change-Workshop und die Förderung von besonders begabten Kindern mit dem Besuch der weiterführenden Secondary School finanziert werden.
Diese jahrelange Förderung trägt heute bereits erfolgreich Früchte: Viele der ehemaligen Kids aus dem Programm sind mittlerweile erwachsen und berufstätig, verdienen ihr eigenes Geld und kümmern sich nun um andere Waisen, finanzieren deren Ausbildung und sorgen dafür, dass auch sie eine echte Chance für ihre Zukunft bekommen.
Übernahme des Schulgeldes für 300 mittellose Waisen, Finanzierung der Maßnahmen zur sozialen Betreuung der Kinder und des Behaviour-Change-Programmes im Rahmen der Aids-Prävention.
2024: 43.981,13 EUR (Unterstützung der Waisen inkl. Prüfungsgebühren)
Resty Child Nest Intitiative
Mable Kisubi
Kampala/Uganda
- Projektnummer: AC 5610
- In Kontakt seit: 1992
- Ort des Projektes: In Kampala, der Hauptstadt Ugandas, und in einigen umliegenden Dörfern und Gemeinden