Der Krieg ist noch nicht vorbei!

Das „Mother of Mercy Hospital“ ist die einzige funktionierende Institution in den Nuba Mountains, die nahezu alle chirurgischen Eingriffe und OPs vornehmen kann und begann seine Arbeit 2008 auf kleinem Niveau. Innerhalb weniger Jahre erweiterte es seine Kapazitäten und sein Angebot aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage. In Spitzenzeiten versorgt das Hospital 250 ambulante und 180 stationäre Patienten.
Seit 2008 engagiert sich der amerikanische Arzt Dr. Tom Catena im Mother of Mercy. Als im Juni 2011 erneut der Krieg ausbrach, verließen viele medizinische Fachkräfte aus dem Ausland die Region. Zurück blieben Dr. Catena, zwei qualifizierte Krankenschwestern und einige Auszubildende. Obwohl alle Beteiligten durch diese Situation ins „kalte Wasser geworfen“ wurden, gelang es dem Team die einzige Klinik für ca. 750.000 Menschen aufrecht zu erhalten, die fast alle chirurgischen Eingriffe und OPs über viele Jahre durchführte. Täglich werden Kranke und Verwundete zum Hospital gebracht, die untergebracht und behandelt werden müssen. Um die große Zahl überhaupt unterbringen zu können, hat man Zelte auf dem Gelände des Hospitals aufgeschlagen. Das Mother of Mercy (MoM) Krankenhaus in Gidel sichert die medizinische Versorgung der Bevölkerung und will zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen. Obwohl seit 1 ½ Jahren Waffen ruhen herrscht, werden das Krankenhaus und die Menschen immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt: Die Region in den Nuba-Bergen, in dem das Krankenhaus liegt, ist eine Grenzregion zwischen dem Sudan und dem Süd-Sudan. Die sudanesische Regierung beansprucht das erdölreiche Gebiet für sich, obwohl sich die Bevölkerung eher dem Süd-Sudan zugehörig fühlt. Deshalb herrscht seit Jahren ein Machtkampf um diese Gegend. Die dadurch angerichtete Zerstörung der Infrastruktur führt dazu, dass viele Patienten lange Fußmärsche bewältigen müssen.
Hinzukommt, dass Lieferungen von humanitären Hilfsgütern durch die sudanesische Regierung immer wieder erschwert werden. Zurzeit ist die Aktion die einzige Organisation, die noch Hilfsgutsendungen zum Hospital in Gidel auf den Weg bringt. Durch die undurchsichtige und gefährliche Lage in der Region gestaltet sich das zwar immer schwieriger, zur Freude aller Beteiligten sind bisher jedoch alle Sendungen mit dringend benötigten medizinischen Materialien meist unbeschadet angekommen. Zuletzt wurde Ende März 2018 ein Container von unserem Hilfsgutlager in Bochum auf den Weg in die Nuba-Berge geschickt.

Trotz der ganzen Hürden arbeitet das Team unermüdlichen weiter und behandelt alle Patienten so gut es geht. Zur Behandlung von Patienten bildet das MoM Gesundheitshelfer aus. Diese werden in Dörfer der Region entsendet und leisten vor Ort medizinische Erstversorgung und Präventionsarbeit. Durch die mobile Versorgung können Krankheiten im Frühstadium erkannt und behandelt werden. Zudem kommen zwei Mal im Jahr zwei Prothesentechniker aus Uganda in die Orthopädiestation des Krankenhauses. Sie bleiben jeweils fünf Wochen vor Ort und behandeln die Patienten, die Dr. Catena an sie überweist.

Wir pflegen zu Dr. Tom Catena eine besondere Freundschaft, denn 2017 erhielt er den Aurora Preis zur Förderung der Menschlichkeit. Zusätzlich zu seinem Preisgeld, konnte Dr. Tom den Betrag von $ 1 Million auf drei Hilfsorganisationen aufteilen, eine davon war die Aktion Canchanabury. Durch diese großzügige Spende haben wir die Chance das MoM sowie andere Projekt weiterhin zu unterstützen. Durch die Spenden, die über uns an das MoM gehen, kann die Ausbildung von medizinischem Personal, die Prothesenwerkstatt, die Prothesentechniker und Material sowie die Beschaffung von Medikamenten und klinischem Bedarf finanziert werden.